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Umwelt & Gesellschaft

Diversität bei UNIQA: Ein virtueller Kaffee mit Ulrike Kienast-Salmhofer

15.03.2021 5 Minuten Lesezeit

Diversität ist nur ein Schlagwort? Nicht für Ulrike Kienast-Salmhofer. Wir haben sie auf einen virtuellen Kaffee eingeladen.

Jemand, der schon 27 Jahre lang bei UNIQA arbeitet, hat die eine oder andere Veränderung miterlebt. Für kaum jemanden gilt das so sehr wie für Ulrike Kienast-Salmhofer. Sie war lange Zeit Führungskraft und zuletzt für Kundenservice und Inkasso zuständig. Seit August 2020 leitet Ulrike die Abteilung Future of Work und ist damit Beauftragte für Inklusion und Diversität.

Es ist das erste Mal, dass es eine dedizierte Rolle für das Thema Diversität gibt. Doch es hatte sich bereits abgezeichnet: UNIQA hat sich in den vergangenen 3 Jahrzehnten enorm verändert. Damals war Diversität noch gar kein Begriff, „vielleicht war Homogenität sogar eher das Ziel”, erinnert sich Ulrike. Schließlich war die Versicherung ein „traditionsbewusstes Haus und am Standort Österreich irgendwo auch eine Männerdomäne. Diversität hat sich ein bisschen auf die Menschen mit Sehbehinderung in der Telefonzentrale beschränkt", erzählt Ulrike.

Ulrike Kienast-Salmhofer

Positiv in die Zukunft blicken  

Doch der Wandel der Zeit und UNIQAs starke Internationalisierung haben einen wesentlichen Beitrag zu mehr Diversität geleistet. Und nun ist es Ulrikes Job, dafür zu sorgen, dass die positive Entwicklung anhält. Gibt es denn überhaupt noch so viel zu ändern? „Einiges”, ist Ulrike sicher.  

Sie hat im September 2020 das Projekt Diversity @UNIQA gestartet und Leitsätze für die Zukunft formuliert. Ein Schwerpunkt sind die Themen Gender, Generationen und Internationalität. Sie sieht in ihnen den größten Hebel, doch dabei soll es nicht bleiben: „Öffnet man eine Organisation erst einmal für ein Thema, zum Beispiel Gender, das gut messbar ist und alle Mitarbeitenden betrifft, dann macht man den Weg frei für weitere Themen wie Menschen mit Behinderung oder sexuelle Orientierung.”

Öffnet man eine Organisation erst einmal für ein Thema, zum Beispiel Gender, das gut messbar ist und alle Mitarbeitenden betrifft, dann macht man den Weg frei für weitere Themen wie Menschen mit Behinderung oder sexuelle Orientierung.

Ulrike Kienast-Salmhofer

3 Bedingungen für erfolgreiche Diversität 

Ein bisschen Diversität drauf und gut ist? So einfach funktioniert es leider nicht. Ulrike sieht 3 wichtige Bedingungen, damit Diversität tatsächlich klappt: 

  • Kein reines Schlagwort: Wichtig ist, dass Diversität nicht zum reinen Schlagwort verkommt. „Ich sehe diese Gefahr auf jeden Fall”, erklärt sie, denn Unternehmen spüren gesellschaftlichen Handlungsdruck und wollen mit „Feigenblattaktionen” darauf reagieren. Umso wichtiger, dass Diversität tatsächlich gelebt wird. Ulrike arbeitet daran, das Thema nicht nur „auf Plakate zu schreiben, sondern in die konkreten Prozesse und Abläufe im Unternehmen zu verankern. Diversität soll in das tägliche Handeln und Entscheiden eingebunden sein.” 

  • Klima der Inklusion: Mit einer diversen Belegschaft allein ist aber erst einmal nichts gewonnen. „Vielfalt allein kann Entscheidungswege sogar verlangsamen“, so Ulrike. Die Vorteile würden sich erst verwirklichen, wenn auch ein Klima der Inklusion herrsche: eine Atmosphäre, wo sich jeder angenommen und eingebunden fühlt. Sie fasst es treffend zusammen: „Vielfalt allein reicht nicht aus, es kommt auch auf die Kultur in der Organisation an.” 

  • Messbarkeit: Damit Diversität in der Belegschaft, gerade in den Führungsebenen, positiv aufgenommen wird, ist Messbarkeit wichtig. Denn Kennzahlen machen ein Thema greifbarer und Vorteile kommunizierbarer, wie Ulrike als langjährige Führungskraft weiß. Sie erleichtern es auch, konkrete Ziele zu setzen und auf Erfolge oder Rückschläge zu reagieren: „Um dem Thema Diversität mehr Gewicht zu verleihen, ist es wichtig, dass es messbar ist.” 


Beruf oder Familie 

Für Ulrike ist Diversität auch ein persönliches Anliegen. Als Ehefrau und Mutter musste sie feststellen, „dass es für Frauen noch zu oft auf die Entscheidung zwischen Beruf oder Familie hinausläuft.” Das war für sie ein starker Antrieb, aktiv zu werden. 

Inzwischen weiß sie, „dass Diversität auch einfach betriebswirtschaftlich wichtig ist: Sie schafft mehr Ideen, Innovation und Wachstum, erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit, führt zu besseren Finanzergebnissen und senkt operative Risiken. Für einen Konzern wie UNIQA ist Diversität damit keine Last, sondern ein Erfolgstreiber.” 

Einen Tipp für die UNIQA Mitarbeiter:innen hat Ulrike auch: „Vielfalt und Inklusion gehen uns alle an. Jeder kann dazu beitragen, dass das Klima im Unternehmen vielfältiger wird. Was dabei hilft, ist selbstkritisch mit den eigenen unbewussten Vorurteilen umzugehen. Sich dessen bewusst zu werden und darauf zu achten ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung. Dann erlebt man schnell, wie bereichernd die Zusammenarbeit in einem funktionierenden diversen Team sein kann.“ 

Liebe Ulrike, danke für den Einblick und für dein Engagement!