Nachhaltigkeit in der Betriebsführung

Nachhaltigkeit in der Beschaffung und das Umweltmanagement innerhalb unserer Betriebsführung bildet einen der Schwerpunkte unserer Nachhaltigkeitsstrategie und die Einführung eines zertifizierten Umweltmanagementsystems zählt zu unseren wichtigsten strategischen Ambitionen. Ziel ist es, unseren ökologischen Fußabdruck immer weiter zu verringern und bis 2040 in Österreich und bis 2050 in CEE CO2-neutral zu werden. Unsere Umweltpolitik ist das Bekenntnis von UNIQA zum Umweltschutz und enthält die Oberziele und Leitlinien unseres Umweltmanagementsystems (UMS) ( Siehe Downloadbereich ).

Nachhaltige Beschaffung

Unsere Beschaffungsprozesse zielen darauf ab, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für unsere Aktivitäten, Produkte und Dienstleistungen zu erzielen. Zudem muss sichergestellt werden, dass alle Waren und Dienstleistungen so beschaffen werden, dass UNIQA Geschäfts- und Compliance Bedürfnisse aber auch Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden. 

Unsere Beschaffungsprozesse sind in der Group Procurement Policy verankert, mit der wir uns zu hohen sozialen und ökologischen Werten in der Unternehmensführung bekennen. Integrität der Lieferanten und ein striktes Verbot von Korruption und Bestechung sind wichtige Bestandteil dieser Werte. Die Konzeption und Umsetzung eines Supplier Integrity Screening soll sicherstellen, dass UNIQA nur Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten eingeht, die ein hohes Maß an Integrität aufweisen. Der Prozess liegt in der Verantwortung der Beschaffungsfunktion und im Falle von Outsourcing muss der Outsourcing Manager involviert werden. 

Als Minimum müssen die folgenden Punkte bewertet und ordnungsgemäß dokumentiert werden:  

  • Das Land und die potenzielle Vertragspartei (falls nicht mit dem Unternehmen identisch), in dem die Lieferant:innen registriert sind 
  • Informationen darüber, ob das Unternehmen an einer öffentlichen Börse notiert ist 
  • Bestätigung, dass die Lieferant:innen eine Anti-Korruptionspolitik oder andere Anti-Korruptionsstandards als Teil eines globalen Anti-Korruptionsprogramms implementiert haben.

Die Lieferant:innen müssen sich zu sozialer und ökologischer Verantwortung zu verpflichten. Sie ist als übergeordnete Vorgabe für alle Beschaffungsrichtlinien der Konzerngesellschaften zu verstehen. Im sozialen Bereich sind alle unsere Lieferant:innen verpflichtet, die Menschenrechte zu respektieren und sicherzustellen, dass sie nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind oder gegen Sozial- und Arbeitsgesetze und -vorschriften verstoßen. Darüber hinaus sollten die Lieferant:innen eine wirksame Umweltpolitik betreiben, um Umweltverschmutzung zu vermeiden, einen sicheren Umgang mit natürlichen Ressourcen zu gewährleisten, den Umweltschutz zu unterstützen sowie sich an lokale Umweltgesetze und -vorschriften halten. 

Energieeffizienz steigern und Emissionen verringern

Bei den Maßnahmen zur Reduktion unserer CO2-Emissionen setzen wir einerseits auf die Anwendung internationaler Zertifizierungen und Standards im Umgang mit Lieferant:innen – von Büromaterialien bis hin zum Fuhrpark – und andererseits auf die Optimierung des internen Umweltmanagements. Wir nutzen verstärkt erneuerbare Energien und reduzieren CO2-Emissionen durch konsequente Ressourcenschonung und die Förderung klimafreundlicher Mobilität. Die Umweltbelange in unserer eigenen Betriebsführung fallen in den Zuständigkeitsbereich des Chief Operating Officer und werden vom Bereich Group Procurement verantwortet. Der Fokus liegt vorerst auf unserem größten Kernmarkt Österreich. Zur Unterstützung des bereits bestehenden Energiemonitorings wollen wir bis spätestens 2025 ein nach EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem einzuführen und haben hierzu bereits maßgebliche Vorbereitungen getroffen sowie Fachexpertise aufgebaut mit dem Ziel bereits Ende 2024 als EMAS Unternehmen anerkannt zu sein. 

Grundlage unseres internen Umweltmanagements ist unser Bekenntnis zu den Pariser Klimazielen, die wir mit einem ersten Meilenstein- und Maßnahmenplan für alle Vetriebsstandorte in Österreich im Jahr 2022 operationalisiert haben. Dieser Plan umfasst die folgenden Eckpfeiler: 

  • Bezug von ausschließlich Umweltzeichen 46 Ökostrom ab 2024 
  • Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich um mindestens 33% gegenüber 2019 bis 2040 
  • Ausbau Photovoltaik-Leistung auf mindestens 600 kWp bis 2035 (Stand 2022: 280 kWp)
  • Phase Out von sämtlichen Öl- und Gasheizungen bis spätestens 2035
  • Umstellung auf 100% E-Autos im Fuhrpark bis spätestens 2030

Mit diesen Maßnahmen wollen wir die Treibhausgasemissionen unserer Vertriebsgebäude bis 2040 um rund 71% senken. Da wir weiterhin auf Fernwärme setzen, diese aber aktuell auch immer einen fossilen Bestandteil beinhalten, ist eine Reduktion um 100% derzeit nicht darstellbar. Mit fortlaufender Ökologisierung der Fernwärmenetze wird sich gleichzeitig auch unsere Klima-Performance laufend verbessern. Genaueres findet sich in unserer jährlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung (siehe Downloadbereich).

Die UNIQA Photovoltaikoffensive 

Mitte 2020 haben wir die UNIQA Photovoltaikoffensive ins Leben gerufen mit dem Ziel den Photovoltaik-Ausbau in Österreich entscheidend voranzutreiben. Im Jahr 2022 wurden weitere 5 Vertriebsstandorte mit Sonnenstrom-Anlagen zwischen 5 bis 12 kWp (Gesamtzubau: rd. 45 kWp) ausgestattet. Gemeinsam mit den im Jahr 2021 errichteten Anlagen, konnten in Summe 17 neue Photovoltaiksysteme mit einer Gesamtleistung von rd. 230 kWp innerhalb von 2 Jahren in Betrieb genommen werden. Das ambitionierte Ziel der Offensive von 20 Anlagen und 250 kWp bis Ende 2022 wurde aufgrund von Bauverzögerungen dennoch knapp verfehlt. Die Photovoltaikoffensive war aber nur der Startschuss für einen umfangreichen Ausbau erneuerbarer Energien. Gemäß neuer Strategie werden wir bis 2040 den Gesamtbestand an Sonnenstrom-Leistung auf unseren Dächern von derzeit rd. 280 kWp auf über 600 kWp nochmals mehr als verdoppeln und unseren Stromverbrauch bilanziell übers Jahr zu mindestens 10% mit eigens produzierter Energie abdecken. Allein für 2023 ist dazu ein Zubau von mindestens 150 kWp bereits in der Pipeline. Bei der Beschaffung der Anlagen achten wir weiterhin bewusst auf regionale Wertschöpfung. So kommen etwa ausschließlich österreichische Wechselrichter zum Einsatz. Bei den Modulen wiederum werden nur europäische Qualitätsprodukte verwendet. Auch in unseren Märkten in CEE werden wir den Ausbau von Photovoltaiksystemen forcieren und dazu eine langfristige Strategie aufsetzen. Doch nicht nur in der Eigenproduktion setzt UNIQA voll und ganz auf erneuerbare Energien: Auch bei externen Energielieferant:innen akzeptieren wir seit 2018 für alle unsere Standorte in Österreich nur mehr Angebote mit 100 Prozent Ökostrom. Ab 2024 folgt durch den Beitritt zur Green Finance Alliance eine weitere Verschärfung: Es wird ausschließlich zertifizierter Umweltzeichen 46 Ökostrom eingekauft, der die strengsten Anforderungen für Ökostrom vorgibt. 

Wir sparen CO2, wo immer möglich 

Um uns angesichts der angespannten Energieversorgungssituation mit dem Land und der Bevölkerung solidarisch zu zeigen, schnürten wir im Herbst 2022 ein Winterpaket um Energie zu sparen- Wir reduzierten die Einschaltzeit unserer Werbebeleuchtungen - die Fassadenbespielung im UNIQA Tower wurde bis auf Sondertage komplett abgeschalten, deaktivierten etwaige Infrarot-Strahler in Raucherbereichen sowie Dampfbefeuchter in Lüftungen und senkten, soweit möglich, die Raumtemperaturen in wenig frequentierten Räumlichkeiten. 

E-Mobilität bei UNIQA

Das ambitionierte Ziel des UNIQA Fuhrparkmanagements ist es, den CO2-Ausstoß der Firmenflotte in Österreich – sie umfasst derzeit 148 Fahrzeuge – bis Ende 2024 auf 40 Gramm pro Kilometer zu senken. Während 2020 noch ein durchschnittlicher Wert von 95 Gramm erreicht wurde, konnten wir diesen 2022 bereits auf 69 Gramm reduzieren. Der Fuhrpark umfasst derzeit 41 Elektrofahrzeuge und 33 hybride Fahrzeuge. Es werden keine Diesel Fahrzeuge mehr angekauft, ab 2023 wollen wir nur noch reine Elektro-Fahrzeuge anschaffen. Der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur an unseren Standorten ist in vollem Gange, wir haben an 39 Vertriebsstandorten E-Ladestationen errichtet. Insgesamt wurden bisher 81 Wallboxen mit 133 Ladepunkten integriert, die gesamte installierte Ladeleistung beträgt rund 1.900 kW. Für 2023 planen wir, an allen neuen Standorten E-Ladestationen zu installieren und in unseren Landesdirektionen die Ladeinfrastruktur zu erhöhen um auch Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu geben, am Arbeitsplatz zu laden. 2023 werden wir in Österreich mobile E-Ladeeinheiten für das Laden zu Hause bereitstellen und den Stromverbrauch den Mitarbeitern rückvergüten. Doch auch andere Formen der E-Mobility fördern wir gezielt, unseren Mitarbeiter:innen stehen in der Zentrale sowie an mehreren anderen Standorten moderne E-Scooter und E-Bikes für kleinere Dienstfahrten zur Verfügung. 

Einführung eines Umweltmanagementsystem nach EMAS

Aufbauend auf unserer Nachhaltigkeitsstrategie, den bereits gesetzten Maßnahmen und nicht zuletzt durch den Beitritt zur Green Finance Alliance, wird UNIQA am Standort Österreich bis Ende 2024 ein Umweltmanagementsystem nach EMAS einführen.   

EMAS, das Eco Management and Audit Scheme, ist eine EU- Verordnung zur freiwilligen Verbesserung der betrieblichen Umweltleistung. Dabei werden Schlüsselbereiche, wie etwa Energieeffizienz, Emissionen, Materialeffizienz, Abfallaufkommen, Wasserverbrauch und Biodiversität, sowie deren vor- und nachgelagerten Prozesse betrachtet und bewertet. Das auf dieser Analyse erstellte Umweltprogramm enthält konkrete Umweltziele, die in Einklang mit unserer Umweltpolitik stehen. Da Umweltschutz integrierter Bestandteil unserer Unternehmenskultur ist, spielen Transparenz sowie interne und externe Kommunikation eine tragende Rolle. Durch regelmäßige interne und externe Audits werden die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems und die Einhaltung aller umweltrelevanten Rechtsvorschriften sichergestellt. Damit gehen wir mit gutem Beispiel voran und senken den ökologischen Fußabdruck der eigenen Betriebsführung weiterhin sukzessive. 

Corporate Carbon Footprint

Auf Basis des vorliegenden Energieverbrauchs und der Umweltdaten wird jährlich t der Corporate Carbon Footprint (CCF) von UNIQA erstellt. Dieser quantifiziert die Treibhausgasemissionen der Aktivitäten in den Headquartern und umfasst die unternehmensbedingten und relevanten Emissionen in CO2-Äquivalenten. Insgesamt beinhaltet die Berechnung die Hauptstandorte in 17 UNIQA Ländern. In den CCF fließen alle direkt im Unternehmen angefallenen Emissionen (Scope 1) und die indirekten Emissionen durch Strom- und Wärmezukauf (Scope 2) mit ein. Zusätzlich werden weitere indirekte Emissionen durch Dienstreisen (Flug- und Zugverkehr) berücksichtigt (siehe Downloadbereich).